Einen eckigen Tonarm sieht man auch
nicht alle Tage; die Headshell mit
SME-Anschluss
Es werde Licht: In die Plattenmatte
eingelassene Prismen sorgen
zuverlässig dafür, dass der Tonarm
zwischen LP und Single unterschei-
den kann
In ka rn a tio n e n des R abco-Tonarm s ein
trauriges Lied d arübe r anzustim m en.
D och Japaner haben w o h l eine andere
M e n ta litä t als A m e rik a n e r u n d geben
erst da n n Ruhe, w e n n das gesteckte
Z ie l
auch
k o m p le tt
e rre ic h t
ist.
H ier hieß es, höchste Qualität bei maximaler
Zuverlässigkeit zu m a ttra k tiv e n Preis
umzusetzen. U n d m it ru n d 1800 D M war
der 800er zwar nicht billig, aber angesichts
des ih m innew ohnenden Technikpakets
u n d seiner K langqualitäten dann doch
w ieder vergleichsweise günstig.
Z u r Technik: Selbstverständlich gehörte
ein dauerhaft wartungsfreier, quartzkont-
rollierter D irektantrieb zum Konzept. Der
Bedienkom fort wurde n icht n u r durch das
M a ß s ta b fü r K lang & K o m fo rt
Z u m Lager gab es keine In fo rm a tio -
nen, aber die Rumpelabstände waren
ebenso überragend wie das G leich-
laufverhalten - und zeigen auch
heute noch, 30 Jahre nach
dem Ende der P roduktions-
zeit, vielen H ighE nd-P ro-
Biotracer-Konzept, welches m it
kleinen S tellm otoren T o n a rm -
resonanzen wegbügelte und so
eine fast beliebige T onab neh-
m erw ahl erm öglichte, geprägt,
sondern auch durch Bedientas-
ten, die bei geschlossener Haube
die Steuerung aller Funktionen zuließen.
D ie A u flag ekraft w ählte m an an einem
D re h ra d v o rn am P lattenspieler, eine
langw ierige Justage d u rch Verschieben
von Gegengewichten gab es nicht. Selbst
die Plattengröße erkannte der Sony, einer
Leuchtlam pe und in die M atte eingelas-
sener Prism en sei D ank.
d u k te n die a u d io p h ile n R ü cklich te r.
A u c h
die
Z arge
aus
re so n a n za r-
m e m
S o n y -S B M C -K o m p o s it-M a -
te ria l u n d
die g e lg e fü llte n
D ä m p -
fu n g sfü ß e
zeugen
v o n
D e ta illie b e .
W a ru m die T e c h n ik n ic h t w e ite rve r-
fo lg t wurde? Das grassierende C D -F ie -
ber lenkte das Augenm erk der E ntw ickler
n ich t n u r in Japan in eine andere R ich-
tung. U n d außerhalb Japans gab und gibt
es niem anden, der die fertigungstechni-
schen Fähigkeiten hätte, diese praktischen
und benutzerfreundlichen Ideen zu einem
auch n u r halbw egs m assentauglichen
Preis umzusetzen - die Stückzahlen re i-
chen dafür n ich t annähernd aus. Zum al
das Risiko, m it derartigem Technik-O ver-
k ill bei den eingefleischten Analogis auf
Vorbehalte der massivsten A rt zu stoßen,
n ich t unerheblich ist. U n d n atürlich gibt
es fü r den echten A nalog-Freak auch viel
weniger zu fricke ln und zu justieren als
bei m odernen Artgenossen.
Dabei bewies der heute zu Preisen zw i-
schen 500 und 1500 Euro gehandelte Sony
bei einem spaßeshalber getätigten A u f-
bau m it einem seiner Zeit gemäßen T o n -
abnehm er A u d io Technica A r tl, dass er
zwar etwas nüchtern, aber sicherlich alles
andere als schlecht kling t. M an überlege,
was hätte sein können, wäre diese Tech-
n ik m it den heutigen M öglichkeiten ver-
schmolzen. D och wie hieß es im letzten
W ahlkam pf: .
.. hätte hätte Fahrradkette .
..
W ie steht es u m Service fü r den Sony?
Schwierig, aber n ich t unm öglich. A n le i-
tung und Service-M anual finden sich im
N etz (siehe Kasten) ebenso wie Riemen
fü r den Tonarm . Aber: Service ist Sache
fü r feinhandw erklich begabte Zeitgenos-
sen. W e r m it Messgerät und Lötkolben
umzugehen versteht, findet in der Service-
anleitung H inw eise zum A bgleich aller
fü r den perfekten Betrieb notw endigen
Parameter. Einem w eiteren kostengünsti-
gen und jahrelangen vergnüglichen sowie
kom fortablen H örvergnügen dürfte dann
eigentlich nichts m ehr im Wege stehen.
M ichael Lang
LIN KS
w w w : w ww .vinylengine.com
www.hifi-studio.de/hifi-klassiker/sony.htm l
www .pioneer-vintage.de/vintage-high-fidelity/sony/index.htm l
www .hifim useum .de/sony-japan.htm l
4/2014 STEREO 21
